Am Samstag war es endlich wieder soweit. Die Festival-Saison wurde für mich eingeläutet und es ging Richtung Berlin auf die Nation of Gondwana (kurz NoG), die dieses Jahr ihr 20jähriges Jubiläum feierte. Und wie im letzten Jahr war Petrus den Festivalgängern auch wieder hold und liess das Thermometer ordentlich ansteigen. Über 30° Celsius konnte man messen und das hat man auch bereits in der Autoschlange vor dem Festival zu spüren bekommen.
Aber was will die feierwütige Meute mehr als Sonnenschein auf dem Festivalgelände?! Eben! Ausserdem bietet die Nation genügend Abkühlung – sei es durch einen Feuerwehrschlauch oder ein Bad in dem See, der auf dem Gelände ist. Aber vor der Abkühlung musste erst der passende Zeltplatz gefunden werden. Und das war am Samstag Nachmittag nicht mehr ganz so einfach, da das Festival bereits seit Freitag in vollem Gange war. Wir haben uns bewusst für einen Platz weiter weg von der großen Bühne und nahe am Wald entschieden. Unsere Platzwahl fand nicht überall großen Anklang und so stand im Raum, den Zeltplatz noch mehr in die Menge zu verlagern. Mit einem Auto im Gepäck ist dies aber nicht unbedingt die klügste Idee gewesen und so drehten wir noch eine Extrarunde und genossen eine weitere Stunde in der Autoschlange, um dann letztendlich doch wieder am selben Platz zu laden. Da kam Freude auf! Aber die Stimmung konnte dann nach Zeltaufbau nur besser werden und so genossen wir die ersten Drinks abseits im Schatten. Leider wurde mir das – so ganz ohne richtige Grundlage – auch zum Verhängnis. Ausser einem Bad im See kann ich somit weder von den Eindrücken vom Samstag noch von den Klängen der Musik berichten. Die Bässe, die im Schlaf zu mir durchgedrungen sind, waren jedenfalls nicht das Highlight des Abends.
Aber die Nation wäre nicht die Nation, wenn sie nicht bereits am nächsten Morgen gute Stimmung versprüht. Nach einem kleinen Katerfrühstück, das uns von unseren lieben Zeltnachbarn kredenzt wurde, wurde sich kurz mit Feuchttüchern aufgefrischt und dann konnten auch die ersten Eindrücke aufgesogen werden. Was mich ja jedes Mal aufs Neue beeindruckt, sind die kulinarischen Genüsse, die dort aufgefahren werden – vegetarische Pizzen frisch aus dem Steinofen, Bagels mit Rührei, frisches Obst und diverse gekühlte Getränke lassen jedenfalls meinen Gaumen in Extase geraten.
Gestärkt ging es dann zum See, der tagsüber auch eine angenehme Erfrischung bot. Im Schatten konnte man die letzten Kräfte mobilisieren und das bunte Treiben beobachten. Die gute Stimmung der Meute färbt ab und wieder mal war ich sehr froh, dass ich gerade dieses Festival ausgesucht habe. Als dann die Feuerwehr noch die Wasserfontäne anschmiss, eilten die Massen unter das kühle Nass, um ein Tänzchen im Regen zu wagen. Auch die Klänge gelangten endlich zu meinen Ohren durch und trotz der Hitze hätte ich noch Lust aufs Tanzen gehabt. Allerdings war dann das Festival für uns schon wieder vorbei und die Pflicht rief uns zurück.
Mein Fazit: Zwar habe ich die Musik dieses Mal ein wenig vernachlässigt und bereue es ein wenig, Monika Kruse, Der dritte Raum oder Extrawelt verpasst zu haben, dennoch weiss ich, dass ich nächstes Jahr wieder auf dieses verwunschene Festival möchte. Dann aber bitte mit besserer Grundlage und zielsicherer Platzsuchung. Die Nation bietet aber auch genügend Freiheitsgefühl, wenn man das Treiben von aussen betrachtet und die Eindrücke geniesst. Für eine kurze Erholung und Auszeit vom Alltag ist es auf jeden Fall perfekt. Nation, du siehst mich wieder, du 20jähriger Schlingel.
xxbina
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