Die letzte Labelvorstellung in diesem Jahr und dann auch noch von einem Label, das mich wirklich schon lange begleitet. Die erste Begegnung war bei einem Press Day von Melodie Michelberger. Dann habe ich mich in ein schwarzes Denim-Shirt von Black Velvet Circus verliebt und kurz darauf war ich das erste Mal Tanja Glissmann im Laden besuchen. Seitdem kann ich mir meinen Schrank ohne Black Velvet Circus gar nicht mehr vorstellen. Ob nun Girl Gang Shirt in Kooperation mit Femtastics, Mother Earth Hoodie oder nun der Utopia Schal. Ich bin regelmäßig verliebt in die tollen Stücke. Und man sieht einfach, dass Tanja ihr Handwerk versteht. Es ist die Liebe zur Mode, das Gespür für aktuelle Trends und die eigene Handschrift, die Black Velvet Circus so besonders machen.
Ich bin in jede Kollektion von Black Velvet Circus verliebt, weil Tanja Glissmann es einfach schafft, aktuelle Trends mit einer eigenen Handschrift zu verbinden.
Tanja hat in London studiert und war schon für Alexander MacQueen und Lala Berlin tätig. Aber das Gespür für Trends und diese mit einer eigenen Aussage zu versehen, kann man nicht lernen. Ihre Kollektionen sehen immer international aus, werden fair in kleiner Auflage in Portugal gefertigt und lösten öfter schon einen Hype aus. Den Mother Earth Hoodie habe ich in so vielen Zeitschriften erblickt. Sogar noch in dieser Saison.
Wenn man sich mit Tanja unterhält, merkt man, wie sehr ihr nicht nur die Mode sondern auch die gesellschaftliche Aussage dahinter am Herzen liegt. Faire Mode, Arbeitszeiten, die sich mit dem Alltag in Einklang bringen lassen. Sich mit Tanja zu unterhalten ist immer inspirierend. Und genau das habe ich für meine Rubrik Label Love auch getan. Hier ist Tanja Glissmann im Interview.
Ich hatte mit meiner kleinen Tochter keine Lust mehr, den Hardcore Modezirkus mitzumachen.
stryleTZ: Wie kamst du dazu, dein eigenes Modelabel zu gründen?
Tanja Glissmann: Ich habe 10 Jahre für andere Labels gearbeitet und es war an der Zeit, meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und etwas eigenes aufzubauen. Außerdem hatte ich mit meiner kleinen Tochter keine Lust mehr, den Hardcore Modezirkus mitzumachen. Ich wollte meine eigene Vision von einer Firma gründen und zwar so eine, wo Frauen mit Kind auch arbeiten können. Und ich wollte endlich meinen ganz eigenen kreativen Weg gehen.
stryleTZ: Wofür steht Black Velvet Circus und welche Frauen siehst du in deinen Entwürfen?
Tanja Glissmann: Ich beschreibe mich immer als minimalistischer Hippie. Ich liebe clean Formen, aber auch eine gewisse Hippie Attitüde und ich arbeite viel mit grafischen Elementen die ich in Patchworks , Stickereien und Details verarbeite. Meine Kundin liebt Mode die besonders, aber trotzdem zeitlos ist, weil sie bewusst nachhaltig einkauft und sie genießt Mode und zwar nicht im oberflächlichen Sinne, wie es gerne abgetan wird, sondern weil sie gutes Design genießt und sich damit gerne etwas Gutes tun möchte.
Tanja Glissmann: Ganz viel an Musik der 60er, Vintage Mode, Kunst für die grafischen Formen und inhaltliche Themen, die mich gerade sehr beschäftigen wie zum Beispiel Selbstliebe, Feminismus und Hexenverfolgung und gerade Utopia – ein „neues Weltbild”.
Alles, was nicht authentisch und glaubwürdig ist, wird in Zukunft keine Rolle mehr spielen.
stryleTZ: Glaubst du, dass faire und lokale Mode eine immer größere Rolle zukünftig spielen wird und warum?
Tanja Glissmann: Ja, ich glaube da ganz fest daran. Weil alles, was nicht authentisch und glaubwürdig ist, in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird und weil die Kunden anfangen, auch im Modebereich bewusst einzukaufen und weil es so nicht mehr weitergeht – basta!
stryleTZ: Ist Hamburg mittlerweile eine Modestandort oder muss da noch einiges getan werden?
Tanja Glissmann: Hallo,Chanel war mittlerweil in der Stadt, wenn das die Frage nicht beantwortet…Ich liebe ja das Bodenständige hier in Hamburg. Wir machen langsam aber mit Substanz, das weiß ich immer mehr zu schätzen. Und in dieser Qualität können wir uns sicherlich zu einer Modestadt entwickeln. Aber crazy sind wir nicht und werden es auch nie sein, dazu fehlt Hamburg leider der Austausch von Außen. Ich sehe uns, was das angeht, nicht als Weltstadt wie Berlin oder London, aber das müssen wir ja auch gar nicht sein. Wir sollten uns lieber auf das konzentrieren, was wir gut können und das ist meiner Meinung nach Nachhaltiges zu schaffen.
stryleTZ: Welches ist dein Lieblingslabel? Und mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Tanja Glissmann: Ich hätte in Deutschland total Lust mal was mit meiner lieben Freundin Malaika Raiss zumachen, weil wir ein tolles Girlpower Team wären. Lieblingslabels sind Momentan Celine und Balenciaga.
Wir sollten uns lieber auf das konzentrieren, was wir gut können.
stryleTZ: Hast du ein Lieblingsteil aus der neuen Kollektion?
Tanja Glissmann: Jaja, meinen Utopia Schal und im Frühjahr freue ich mich schon so sehr auf meine Third Eye Jacke, die werde ich durchgehend tragen!
stryleTZ: Was ist der typische Signature-Look von BVC?
Tanja Glissmann: Tagsüber Overall im Workwear Stil und abends Hippie Dress. Im Winter klassischer Mantel mit Selflove Hemd in clean Weiß, der Hippie am Abend trägt dann Rüschenkleid.
Dass ausnahmelos alle Menschen in meiner Firma liebevoll mit sich umgehen dürfen.
stryleTZ: Was wünschst du dir für die Zukunft?
Tanja Glissmann: Ich wünsche mir eine Firma mit Produkten, die in Respekt für die Umwelt und die Mitmenschen hergestellt werden. Ich wünsche mir eine Firma, in der Stress ein Fremdwort ist und du lachst jetzt wahrscheinlich, aber das ist wirklich ernst gemeint. Ich arbeite momentan schon an Konzepten, die ich gerne umsetzten möchte, sobald die Firma wächst. Weil fair produziert für mich nicht nur bedeutet, dass die Menschen, die die Kleidung nähen, fair bezahlt werden, sondern auch dass ausnahmelos alle Menschen in meiner Firma liebevoll mit sich umgehen dürfen.
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Melanie
19 Dezember
Das Label kenne ich gar nicht, aber die Kleidung gefällt mir sehr gut. Da werde ich mal einen genaueren Blick drauf :-*
viele liebe Grüße
Melanie / http://www.goldzeitblog.de
Milex
19 Dezember
♥