Mallorca ist wohl der Deutschen liebstes Urlaubsziel. Und das zu Recht. Nur manchmal vermiesen einem die Scharen von Pauschaltouristen, Kegelclubs oder Ballermanngängern den gepflegten Urlaub. Deswegen sollte man genau wissen, wo man sich auf dieser Insel aufhalten kann. Nur Ungefähr zweieinhalb Flugstunden ist Mallorca von der Heimat entfernt. Sonnengarantie inklusive. Und vielseitig ist die Insel auch. Mit Palma hat sie eine Stadt, die südliches Flair verleiht, tolle Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, wie wir sie in manchen Großstädten nicht haben. Schuhe und Taschen kann man hier besonders gut ergattern. Im Norden gibt es breite Strände und viele Städte mit Massentourismus… Alcudia, Cala Ratjada, Can Picafort. Der Süden ist sehr gegenteilig mit Arenal und auf der anderen Seite den schicken, kleinen Hafenstädten wie Puerto Portals und Andratx. Der Westen bergig und rustikal. Die wunderschöne Stadt Soller kann ich sehr empfehlen. Zumal man mittlerweile durch einen Tunnel fahren kann, um von Palma schneller in diese Stadt zu kommen. Es lohnt sich. Zum Übernachten empfehle ich das Aimia in Porto Soller. Das schicke Designhotel bietet alles, was man zum Erholen braucht und der Pool ist vom Wasser her der Beste, in dem ich je gebadet habe. Eine Fahrt in der historischen Bahn mit Holzsitzen kann ich sehr empfehlen.

Der Osten hat ebenfalls einige schöne kleinere Buchten. Eine Neuentdeckung in diesem Jahr war der Hippie-Strand Cala Varques. Von der Hauptstraße fährt man in eine kleine Schotterstraße rein, bis man zu einem roten Metalltor kommt, das einen Spalt offen ist. Durchklettern und über Stock und Stein geht es in Richtung eines wunderschönen weissen Strandes und einer felsigen Bucht. Das Wasser ist total klar. Am Strand sitzen viele Hippies, die auf Instrumenten spielen und sich hier und da einiger Kleidungsstücke entledigen. Es gibt auch eine Grotte, in die man schwimmen kann und mutige können von den Klippen einen Sprung ins Wasser wagen. Zwischen den Felsen gibt es eine Strandbar, die diverse Kaltgetränke anbietet. Die selbstgemachte Limonade ist der Hammer.

Dennoch ist für mich der Südosten die schönste Ecke. Besonders das kleine Dörfchen Ses Salines hat es mir angetan. Es führt nur eine Hauptstraße durch das Dorf. Es gibt einen Marktplatz und selbstredend eine Kirche. Alles ist sehr schön angelegt. Kleine Ecken sind eindrucksvoll bepflanzt und Teile der Stadt werden abends kunstvoll durch Lichter in Szene gesetzt.

Übernachten kann man mitten im Stadtzentrum im Hotel Ca’n Bonico, das einen wunderbar gepflegten Garten mit einem schönen Pool hat. Hier gibt es ein À la carte Restaurant und ein Klavierzimmer, in dem klassische Konzerte stattfinden.

Ich persönlich bleibe jedoch der Finca Sa Carrotja treu. Das familiäre Finca-Hotel bietet seinen Gästen einfach alles. Morgens gibt es ein herrliches Früstücksbüffet, das keine Wünsche offen lässt und nichts mit irgendwelchen Hotel-Buffets gemein hat. Frische Brötchen, Zitrusfrüchte für Säfte, mallorquinische Spezialitäten und wer mag, kriegt sein Frühstücksei auf jede erdenkliche Weise serviert. Die Gartenanlage ist weitläufig, sehr gepflegt und lädt zum Flanieren ein. Am Pool ist es meistens ruhiger – auf der Finca sind keine Personen unter 16 Jahren erlaubt. Nicht so schlecht. Fahrräder kann man sich einfach leihen und für das leckere Abendmenü trägt man sich auf Wunsch einfach tagsüber ein. Die Finca Sa Carrotja liegt am Rand von Ses Salines und so kommt man zu Fuß leicht in das Dorf. Für die Strände braucht man dann entweder ein Fahrrad oder ein Mietauto.

Die beiden Hunde Lluna und Estel bewachen das Anwesen, lassen sich aber eigentlich viel lieber die Bäuche streicheln und gehören einfach zu Sa Carrotja.

Hier habe ich zum Abendessen auch den besten Weisswein meines Lebens getrunken. Ich werde mich noch auf die Suche nach eine Fläschen hier machen. Kann ich nur weiterempfehlen.

Fürs leibliche Wohl kann ich drei Restaurants in Ses Salines empfehlen.

Das Cassai ist die Institution dieses Orts. Ein Besuch in dem Restaurant muss eingeplant werden – und wenn es nur auf einen Latte und Brot mit Aioli ist. Das Ambiente ist hier einfach unschlagbar. Nicht so snobby wie das Puro, sondern einfach gemütlich, stilvoll dekoriert und sehr nettes Personal. Auch preislich ist hier alles im Rahmen. Bei einem Abendessen für zwei Personen – und wir haben es uns gutgehen lassen – zahlt man hier nur etwas mehr als fünfzig Euro.

Die vegan/vegetarische Auswahl im Cassai ist nicht besonders groß. Aber im Urlaub verzichte ich gerne auch mal auf ausgefallene Speisen. Mit den Gemüsespiessen war ich auch recht zufrieden.

Gegenüber vom Restaurant liegt der Shop vom Cassai. Hier bekommt man tolle Einrichtungsgegenstände, die den Stil des Restaurants widerspiegeln. Aber auch Kleidung kann man hier kaufen, die teilweilse auch meinem Geschmack entsprach.

Das bekannteste Tapas-Restaurant ist das Casa Manolo und steht laut meiner Mutter in jedem Reiseführer. Die Tapas sind lecker und typisch spanisch. Hier kann man also nicht viel falsch machen.

Keine Fotos habe ich vom Restaurant Sa Fusteria. Hier ist das Essen wohl qualitativ am Besten, was sich auch im Preis niederschlägt. Man sitzt in einem schönen Innenhof. Aber so lebhaft wie im Cassai geht es hier nicht zu.

Von Sa Carrotja aus, kann man mit dem Auto wunderbar zu drei Traumstränden gelangen. Der dichteste ist Cala Llombards. Durch ein kleines Dorf hindurch folgt man immer der Beschilderung und fährt letztendlich eine ziemlich steile Straße hinunter. Belohnt wird man mit einer kleinen Bucht, klarem Wasser und einer kleinen Strandbar, an der hin und wieder zwei Papageien die Urlauber unterhalten.

Es Trenc ist wohl der bekannteste Strand und erinnert ein wenig an die Karibik. Weit, weit muss man in das kristallklare Wasser hineinschreiten, bis man endlich nicht mehr stehen kann. Selten sind hier Wellen. Der Strand ist weiss und ein kleines Strandrestaurant versorgt die Urlauber mit Köstlichkeiten. Zwischendurch kommen ein paar Händler und bieten Klamotten im Ibiza-Stil an. Fast hätte ich hier auch zugeschlagen. Aber was im Urlaub gut aussieht, ist noch lange nicht für die Großstadt geeignet.

Meine liebste Bucht – und ich kann nicht genau erklären, warum es so ist – ist Cala Pi. Vielleicht liegt es daran, wie ich diesen Strand entdeckt habe. Vielleicht liegt es daran, dass diese Bucht einfach so ursprünglich ist. Der Ausblick von den Klippen. Der Gang die lange Steintreppe hinab. Die Farbe des Wasser. Kaum Touristen. Ja, ich liebe Cala Pi. Und das wird sich nie ändern. Auch wenn dieses Jahr der Strand teilweise vom Regen weggespült wurde. Immer wenn ich auf der Insel bin, muss ich hier vorbei gucken. Und das kann ich nur jedem raten.

Also, falls ihr mal auf der Insel seid, guckt euch ein paar Sachen an und vielleicht berichtet ihr mir dann ja, wie es euch gefallen hat. Ich hoffe, bis zu eurem nächsten Urlaub ist es nicht mehr so lang. Ich bekomme jetzt schon wieder Fernweh.

xxbina