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TASCHEN VOM DESIGNER – UNNÖTIGE ACCESSOIRES?...

TASCHEN VOM DESIGNER – UNNÖTIGE ACCESSOIRES?

Designer TaschenSonntags ist ja ein wenig Zeit, um vom Alltag abzuschalten und sich mal ein paar Gedanken zu machen. Manchmal sind die Themen, um die man kreist, wichtiger und manchmal beschäftigt man sich eben auch mit augenscheinlich unwichtigem Kram. Momentan frage ich mich, ob Taschen vom Designer wirklich nötig sind.

Ja, und das mag eine oberflächlich gestellte Frage sein und ja, mit Sicherheit gibt es auf dieser Welt wichtigere Themen. Aber ich merke mit zunehmendem Alter, dass unser alltäglicher Begleiter eben richtig gewählt sein will.  Wie selbstverständlich führen wir jeden Tag eine Tasche mit uns spazieren, packen in sie das Nötigste hinein und hinterfragen gar nicht mehr, wie unersätzlich diese Beutel, Taschen und Clutches für uns sind.

Ich habe mich damals immer mehr für No-Name und Vintage Handtaschen interessiert und diese meist günstig erstanden. Und genau so habe ich sie auch behandelt. Je schrammeliger sie wurden, umso lieber mochte ich sie. Und dann sind sie wegen minderer Qualität und häufigem Gebrauch leider oftmals auseinander gefallen. Was nicht schlimm war, denn sowohl der wirkliche Wert als auch der emotionale war nie besonders hoch. Man kann wohl sagen, dass ich bei der Liebe zu Taschen nie besonders hoch gepokert habe.

Zu meinem Diplom bekam ich dann meine erste Tasche mit richtigem Namen: BOSS Orange. Für mich ein Traum und ich habe sie noch heute und halte sie in ehren. Somit die einzige Tasche, die mich nun wirklich lange begleitet hat. Und ja, dabei geht es auch um das Thema Nachhaltigkeit.

Bin ich vielleicht komisch geprägt, dass ich einer Tasche oder einem Kleidungsstück nur einen größeren Wert beimesse, wenn es sich wirklich um eine Investition handelt? Aber es geht mit einem höheren Kaufpreis eben eine längere Überlegensphase einher. Eine Chanel-Handtasche ist ein großer Taum von mir, den ich mir irgendwann auch hoffentlich erfüllen werde. Aber dafür muss ich eben hart arbeiten und lange sparen und dann werde ich sie auch genau so behandeln und sie lieben, hegen und pflegen. Und das kann ich mit Sicherheit sagen. Ich werde sie lange, lange behalten und vielleicht irgendwann an meine Kinder vererben – ja, und falls ich kein Mädchen kriege, müssen eben die Jungs ran. Es ist schliesslich Chanel.

Ich habe gerade so eine Investition getätigt. Es ist eine Mansur Gavriel geworden. Eine jener Taschen, die immer vergriffen sind, klassisches Design und rotes Innenleben ihr Eigen nennen. Und der Kauf war spontan und unüberlegt. Denn sie war einfach wieder da bei NET-A-PORTER. Was sollte ich machen? Zugreifen oder diese Chance vorbeiziehen lassen? Ich griff zu und dachte mir, ich könne sie immer noch zurückschicken, wenn sie mir nicht 100% zusagt. Hach, ich Dummerle. Sie kam an und ich liess sie auch noch ganze 5 Tage im Karton – für den Fall, dass ich mich doch umentscheide. Nun, ich habe es nicht getan, sie bereits ausgeführt und mich verliebt.

Ich weiss, dass es eine lange Liebe wird und ich sie pflegen werde und mich immer an ihr erfreue. Manchmal lohnt sich eben doch ein hoher Einsatz beim Taschenpoker.

Und nun bin ich gespannt auf eure Meinungen. Wie haltet ihr es mit Designer-Schätzen und hättet ihr auch zugegriffen?

xxbina


  1. Katrin

    24 August

    Eine tolle Handtasche ja – aber nicht um jeden Preis.
    Ich möchte keine Tasche haben, bei der ich mehr für den Namen, als alles andere bezahle.
    Also kommt für mich weder Boss noch Gucci oder irgendwas in diese Richtung infrage. Qualität ja, aber nicht überwiegend Geld für den Namen.

    • Bina

      24 August

      Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich sehe das geteilt… Man sagt immer gerne, man zahlt einfach nur für den Namen. Aber diese Name steht immerhin für etwas: ein Image, ein bestimmtes Design, Qualität und Verarbeitung – ausserdem eine gewisse Exklusivität. Ein Chanel Lookalike ist eben kein echtes Chanel. Ich finde aber auch Taschen oder andere Teile aus kleinen Manufakturen toll. Ausserdem finde ich sowieso, dass Kleidung und Accessoires nicht billig angeboten werden dürfen – sonst ist man wieder bei dem Thema Massenware und Ausbeutung. Hach ja, komplexes Thema dann doch. Aber jeder soll es natürlich so halten, wie er es mag.
      Liebst,
      Bina

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