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WARUM ICH MIT DEM BLOGGEN ANGEFANGEN HABE

WARUM ICH MIT DEM BLOGGEN ANGEFANGEN HABE

Derzeit hatte ich andere Prioritäten, als mich mit dem Wandel der Blogospähre zu beschäftigen. Aber es ist natürlich nicht komplett an mir vorbeigegangen. Und als ich neulich einen Beitrag bei Les Attitudes über den Wandel von Social Media und die Änderung von Bloggern zu Influencern gelesen habe, kam ich nicht umhin, mir meine eigenen Gedanken zu machen. Und die haben mich komplett auf Anfang zurückgeführt. Die Frage, warum ich überhaupt mit dem Bloggen angefangen habe, ist auch heute noch die Antwort für mich. Aber meine Gedankengänge möchte ich euch genauer erklären.

Wenn ich das, was ich hier fast tagtäglich tue, hin und wieder hinterfrage, dann muss ich nur zur Anfangsfrage zurück kehren: Warum habe ich mit dem Bloggen angefangen?

Momentan geht es vor allem in der Blogosphäre um die Veränderung von Social Media. Instagram-Stars lösen die altbewährten Blogger teilweise ab. Das geschriebene Wort verliert an Wert und schöne Fotos nehmen immer mehr Platz ein. Fake-Follower werden gekauft und damit werden Agenturen, die Werbedeals vermitteln, getäuscht. Zu Instagram gibt es aber auch noch Snapchat und nun auch noch die Instagram Stories. Wie weit muss man sich nun nackig machen, um beim Social Media ein wichtiger Influencer zu sein?

Es ist ein bisschen wie jung gegen alt. Wobei ich das “alt” mal eher in Anführungszeichen setze, denn unter Bloggern gilt man teilweise schon als alt, wenn man die 30 überschritten hat. Die alten Hasen haben ihre Blogs, die richtigen Magazinen ähneln, sorgen für wechselnden und spanndenden Content und müssen sich an Redaktionspläne halten, um sich nicht zu verzetteln. Die Youngsters trumpfen oftmals mehr mit optischen Reizen auf, die sie perfekt in Szene zu setzen wissen.

Klar ist es hin und wieder so, dass auch ich mich ärgere, wenn ich mir viel Mühe mit einem Beitrag gegeben habe und der einfach nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die ich mir wünschen würde. Dieser Ärger ploppt besonders dann auf, wenn ich sehe, wie ein anderes Mädel mit dem Bild einer banalen Tasche mehr Likes und Comments bekommt.

Ich konsumiere beides: guten Content und schön inszenierte Bilder

Ich habe mir aber vorgenommen, dass ich mich davon freimachen möchte. Denn ich finde, beides hat seine Daseinsberechtigung. Ich konsumiere auch beides. Ich mag tolle, witzig geschriebene Texte. Aber eben auch schön inszenierte Bilder. Und ich bin oftmals beeindruckt davon, wie toll sich einige Mädels in Szene setzen können. Jeder hat halt so seine Talente – und das ist auch gut so. Platz ist für alle da und die Leser entscheiden nun mal selbst, was sie konsumieren wollen.

Nichtsdestotrotz ist für mich mein Blog das hauptsächliche Tool. Hier finde ich Platz für meine Gedanken. Kann mit euch mehr teilen, als nur ein paar schöne visuelle Augenblicke. Deswegen habe ich Social Media für mich auch auf Facebook und Instagram eingegrenzt. Ob ich jemals Instagram Stories nutzen werde? Ich weiss es nicht. Noch habe ich mich nämlich nicht mal damit befasst. Genau so wie Snapchat für mich eine total Unbekannte ist. Es soll hier niemand verurteilt werden, der eines dieser beiden Tools nutzt, mich reizt es nur einfach nicht.

Damals wollte ich einen Platz für meine Gedanken schaffen.

Als ich auf stryleTZ 2013 mit dem Bloggen angefangen habe, war die ganze Nummer eigentlich anders geplant. Es sollte ein Kollektiv aus Freundinnen sein, die ihren persönlichen Stil präsentieren. Da ich aber die einzige war, die von der Idee “Blog” Feuer und Flamme war, habe ich das Projekt dann doch alleine realisiert. Was mir aber immer wichtig war: eine Meinung nach aussen zu tragen. Das war es, was das Bloggen für mich beinhaltet hat.

Ich habe in dieser Zeit so viele wichtige Dinge über mich gelernt, mich in eine andere Richtung entwickelt und inspirierende Menschen getroffen. Vor drei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mal so viele vegane Labels kennen würde oder dass Nachhaltigkeit in meinem Leben eine Rolle spielen würde. Ich mag den Austausch mit meinen Lesern. Ich mag es, euch hier Dinge vorzustellen, die ich toll finde. Zu erzählen und vielleicht zu inspirieren. Das ist meine Motivation.

Und ich ziehe meine Grenze, was und wieviel ich mit anderen teilen möchte. Denn manche Momente gehören nur mir. Ich allein muss glücklich mit mir und meinem Leben sein.

Genau diese Gedanken halte ich mir vor, wenn es mal wieder um gekaufte Follower geht. Wenn ich das Gefühl habe, dass es ja sinnlos ist, was ich hier mache, weil es einfach zu viele von uns gibt. Und wenn ich dann in ein erfülltes Privatleben gehe, dann sind mir geteilte Momente bei Snapchat und Co. sowieso sowas von egal.

xxbina

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  1. Lena

    22 August

    Danke für diesen Post, Bina! Du sprichst mir wirklich aus der Seele. Fakt ist, die Blogosphäre ist im Wandel und sie verändert sich schnell. Da hat man manchmal das Gefühl “auf der Strecke zu bleiben”, wenn man nicht nach den allgemeinen Spielregeln spielt und sich selbst inzeniert. Teilweise finde ich diese Entwicklung natürlich sehr schade, vor allem, wenn man für die gefühlt “wertvollen” Inhalte, dann nur wenig Aufmerksamkeit bekommt. Dennoch denke ich, dass ein gut geführter Blog immer ein gutes Aushängeschild bleiben wird. Gerade, wenn man Follower kaufen kann. Ich bin gespannt, wohin sich das noch entwickelt.

    Liebe Grüße
    Lena | http://www.healthylena.de

  2. Ein sehr schöner und ehrlicher Beitrag! Ich kann deine Haltung zu Social Media sehr gut nachvollziehen, und wenn ich das nicht auch noch hauptberuflich machen würde, würde ich mich wahrscheinlich auch mehr da raus ziehen. Mit dem Bloggen habe ich aus genau den gleichen Gründen angefangen und das Schreiben macht mir auch immer noch am meisten Spaß!

    Liebe Grüße
    Sara | missesviolet

  3. Claudine

    23 August

    Es gibt gerade viele Beiträge zu dem Thema und der Tenor ist eigentlich immer derselbe. Ich denke, dass beides seine Daseinsberechtigung hat, bin aber auch der Meinung, dass Instagram und Co. erst der Anfang ist. Der Content eines Blogs wird immer mehr Beiwerk werden, manche “Influencer” mit enormer Reichweite haben überhaupt keinen Blog, bzw. veröffentlichen dort nur exakt dieselben Fotos wie bei Instagram.
    Der klassische Blogger wird in Zukunft die nicht so toll bezahlten Brot und Butter Deals bekommen. Die Topgeschäfte werden andere machen. Meine Meinung! Ohne das gut zu finden, aber ein Rad hat sich bisher noch nie zurück gedreht. Mein Opa hat schon gesagt “Handel ist Wandel” und ich denke das gilt auch hier.
    WICHTIG finde ich, dass jeder glücklich ist mit dem was er/ sie macht. Egal auf welcher Plattform.

    Liebe Grüße
    Claudine / http://www.claudinesroom.com

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